Daß 1999 zum Johann-Strauß-Jahr ausgerufen wurde, ist in Wien kaum zu übersehen: Der „Walzerkönig“, dessen Tod sich heuer zum hundertsten Mal jährt, ist allgegenwärtig – und mit ihm die Klischeebilder, die die Musikstadt Wien präsentieren, als wäre sie von der k. u. k. Hofzuckerbäckerei Demel ganz und gar mit Marzipan und Zuckerguß überzogen worden.
Auch das Österreichische Theatermuseum würdigt heuer Johann Strauß; den Zuckerguß wird man hier allerdings vergeblich suchen. Die Ausstellung „Wiener Blut“ ist, wie es sich für ein Theatermuseum gehört, den Straußschen Operetten gewidmet, und sie versucht, den Meister des Wiener Walzers einmal nicht von einem international erfolgreichen Künstler und Geschäfts-mann zur Karikatur eines gemütvollen Wieners zu degradieren. Nein: Johann Strauß und seine Bühnenwerke werden in die soziale, wirtschaftliche, politische und künstlerische Geschichte ihrer Zeit hineingestellt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen:

Naturgemäß werden zudem alle sechzehn Operetten, die Johann Strauß hinterlassen hat, kurz vorgestellt. Als Ergänzung wird das Österreichische Theatermuseum eine Reihe von Konzerten mit passendem Musikprogramm anbieten.