Der Alpensalamander ist ein Unikum. Normalerweise entwickeln sich bei allen Amphibien die Jungen in der gleichen Art: Das Weibchen legt seine Eier im Wasser ab, daraus schlüpfen Jungtiere, die mit Kiemen atmen und so lang ausschließlich im Wasser leben, bis sie Lungen entwickelt haben. Das gilt sowohl für die schwanzlosen Lurche – das sind die Kröten, Frösche und Unken – als auch für die Schwanzlurche, die nächsten Verwandten des Alpensalamanders wie etwa Bergmolch und Feuersalamander. Nur für den Alpensalamander gilt es nicht – ein gutes Beispiel dafür, wie sich Tiere an die besonderen Lebensbedingungen im Hochgebirge anpassen. Dort nämlich wären die Gewässer zu kalt für die frisch geschlüpften Jungtiere, also trägt das Weibchen des Alpensalamanders den Nachwuchs volle zwei Jahre lang im Bauch; wenn die Jungen – meist sind es zwei – dann endlich zur Welt kommen, haben sie bereits voll ausgebildete Lungen.